Über das Projekt

Die künstlerische Auseinandersetzung von Aurélie Pétrel geht über die traditionelle Fotografie hinaus und hinterfragt das Bild, seinen Status, seine (Re-)Präsentation und seine Produktionsmechanismen. In ihrer fortlaufenden Serie “ Midnight at Roland’s'“ stösst sie auf ein 1958 in Beirut geschriebenes Tagebuch, das die Erlebnisse einer Frau namens Jeanne während der Unruhen im Libanon schildert. Indem Pétrel Parallelen zu ihrem eigenen Leben zieht, kombiniert sie Feldforschung, Interviews und Dokumentation, um eindrucksvolle Skulpturen zu schaffen, die die historischen Krisen des Landes widerspiegeln.

Ihre Werke, die sich durch Fragmentierung und Synthese auszeichnen, werden in mehreren Versionen oder „Aktivierungen“ konfiguriert. Sorgfältig geplant, laden sie den Betrachter ein, in Jeannes Welt einzutreten und über die Rolle des Individuums in der kollektiven Geschichte nachzudenken. Pétrels labyrinthische Interventionen, die den Lauf der Zeit darstellen, erstrecken sich über verschiedene Orte und entstammen ihrem umfangreichen Bildarchiv, das sie in 20 Jahren zusammengetragen hat.